Der Neue

Tim leidet an immer wiederkommenden Blackouts. Als dann auch noch ein Junge in Lendenschurz erscheint, wird er misstrauisch. Was hat das alles nur zu bedeutet? (Kapitel 1)


Tim stürmt aus dem Haus. ,,Hey, wartet doch auf mich!“, ruft er seinen Freunden zu, als er zur Schule gehen will. ,,Da bist du ja endlich! Haste etwa verschlafen oder was?“, fragt Ole. Er erwartet eine Antwort, doch es kommt keine. Er fragt noch einmal und noch einmal. Doch als sie an ihrer Schule ankommen, kommt endlich die Antwort. ,,Nein, ich wurde von meiner kleinen Schwester Lucy aufgehalt… Moment mal! Warum bin ich schon an der Schule. Ich war doch gerade noch zuhause.“ sagt Tim. Ole fasst ihm ans Gesicht. ,,Geht´s dir gut oder muss ich einen Arzt holen.“, fragt er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Timmi (das ist sein vollständiger Name) weiss, dass sein Freund das ironisch gemeint hat, doch irgendwas stimmt tatsächlich nicht mit ihm. Doch was es mit dem Gedächtnisschwund wirklich auf sich hat, meine lieben Leser und Leserinnen, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen. Also schnell weiterlesen.

Die Schüler gehen in die Schule und treffen dabei einen Jungen, den sie noch nie zuvor gesehen haben. Er trägt nur einen Lendenschutz und eine Kette mit ein paar Zähnen dran. Wahrscheinlich sind das Löwenzähne. Sein Ranzen ist aus Leder und er läuft barfuß über den Schulhof. Tim, Ole, Patrick und noch ein paar andere Jungs lästern über ihn. ,,Guckt euch mal den da an. Der sieht ja aus als wenn er aus der Steinzeit kommt“, stellt jemand aus Tim’s Parallelklasse fest. Auf einmal hören sie das laute DING DANG DONG! ,,Die Schule fängt an!“ sagt Ole und sie gehen los.

Als die Freunde an ihrem Klassenraum ankommen, sehen sie ihre Lehrerin Frau Schmid mit dem Steinzeitkind an der Hand. Sie öffnet den Klassenraum und alle Schüler und Schülerinnen stürmen hinein. Als alle leise sind, fängt Mrs. Schmitti (So nennen die Kinder sie) an zu reden. ,,Hallo zusammen! Wie ihr schon sehen könnt, haben wir einen neuen Schüler. Darf ich vorstellen, dass ist Jahangir. Er kommt aus Indien und ist wegen der Trockenheit mit seiner Familie hierher gereist“, spricht die Lehrerin. Sie lauscht in die Klasse. Da wo eigentlich ein ,,Hallo Jahangir!“, kommen musste, kommt jetzt ein ,, ……“.

Genau, es kommt nichts und das ist ziemlich selten bei der 6c. Denn eigentlich ist sie die netteste Klasse der Schule. Was? Das glaubt ihr nicht? Völlig zurecht! Aber, das stimmt wirklich! Zwei Minuten später erwachen die Kinder wieder und sagen: ,,Guten Moooorgen Jahangir!“,,Jetzt ist es auch zu spät. Na ja, das ist jetzt auch egal. Schlagt bitte eure Mathebücher auf Seite 83 auf“, sagt Mrs. Schmitti mit gesenkter Stimme.

Nach der Schule geht Tim mit nach Hause. Er wundert sich, dass es jetzt schon zum zweiten mal passiert ist und diesmal ist die ganze Klasse betroffen. Zu Hause erwarten ihn seine kleine Schwester, sein kleiner Bruder, sein großer Bruder und seine große Schwester. Ja, ihr habt richtig gehört. Der Junge hat vier Geschwister und keines davon wurde adoptiert. Mehr erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

Hyperloop und Würmerfleisch

Die fünf Geschwister müssen sich wohl oder übel an die Zukunft gewöhnen, was ihnen jedoch nicht ganz so einfach fällt. Und dann ist da auch noch Jahangir, der irgendwie nicht ins Bild zu passen scheint.


„Sie sind natürlich in ihrer Wohnung, Sir.“, sagt die Stimme. „Nein! Das kann nicht sein!“, erwidert Tim, „Meine Wohnung sieht nicht so weiß aus und die Kleider sind auch nicht so modern wie hier.“ Er springt vom Bett und geht in eine Tür. Timmi hat aber aus Versehen die Tür zum Gemeinschaftsflur geöffnet und nicht die zum Bad. Der Junge will sich nämlich eigentlich umziehen, da er gerade nur eine Unterhose trägt. Draußen stehen viele Leute mit der weißen Kleidung. Sie gucken Tim verwirrt an. Nach ein paar Sekunden bricht ein lautes Gelächter aus. „Hahaha! Der ist ja halb nackt!“, sagt jemand, der wahrscheinlich nebenan wohnt, denn er trägt ein Schild an seinem Anzug wo die Hausnummer steht. „Ähmm…. Ich bin dann mal wieder weg“, sagt Timmi und knallt die Tür hinter sich zu. „Foto ist drin, jetzt muss ich es nur noch verschicken“, spricht sein großer Bruder Jan mit einem gemeinen Gesichtsausdruck. „He, lösch das sofort wieder“, sagt Tim. Aber natürlich hört sein Bruder nicht auf ihn und verschickt das Bild an seine Freunde. Nach dem Streit machen sich die Geschwister im Bad fertig und diesmal nehmen sie die richtige Tür.

Um 10:00 Uhr hält Lena einen Vortrag. Sie fing an: „Liebe Brüder, Liebe Schwestern. Wir sind in der Zukunft gelandet und müssen uns hier an das Leben anpassen. Wenn wir dies nicht tun, so werden wir sehr auffällig, dass wir eigentlich in eine andere Zeit gehören. Kurz zusammengefasst: Macht Zukunftssach…“. Sie wird von ihren kleinsten Bruder unterbrochen: „Leni, guck mal ich habe eine kleine Rakete gebastelt.“ „Toll! So was cooles habe ich ja noch nie gesehen!“, antwortet sie mürrisch.

Nach dem ganzen, gehen sie nach draußen. Überall fliegen fliegende Autos rumm. Tim entdeckt eine Baustelle. Dort arbeiten nur Roboter. An einem Schild steht drauf, dass hier eine neue Hyperloopstrecke gebaut werden soll. In dem Gerät fährt man 1.000 Kilometer die Stunde schnell. Er will seiner Familie dieses tolle Gefährt zeigen. Doch die hat andere Pläne. Timmi entdeckt sie in einem Fastfood Restaurant wieder. „Mal sehen. Hier gibt es Mehlwürmerröllchen mit Algensalat, Regenwurmburger mit Algensaft und Tausendfüsslerpizza mit Algenrand. Igitt! Wer will das denn essen! Kommt, wir gehen“, stellt Jan mit verzogener Miene fest.

Plötzlich hören unsere Helden ein Schreien und ein Lachen. Sie rennen schnell nach draußen, wo sie einen Jungen auffinden, der gerade dabei ist, die Leute mit seiner Machete zu verletzen. „Jahangir!“, ruft Tim erschrocken.

Was! Warum ist Jahangir ein Mörder und wie kommt er in die Zukunft! Ihr braucht euch nicht zu hetzen. Im nächsten Kapitel wisst ihr mehr.

Jahangir der Magier

Die alte Gasse, die einmal neben der Bäckerei stand, scheint sich kaum verändert zu haben über die Zeit. Tim stößt dort aber nicht nur auf alte Kisten und Roboter, sondern auch auf einen alten Bekannten.


Jahangir schreckt auf als er die Geschwister sieht. Dann sprintet er davon. „Kommt wir folgen ihm. Ich will wissen, warum er die Leute verletzt“, spricht Tim. „Nein! Ich bin doch nicht Lebensmüde!“, erwidert Lena und Jan stimmt ihr zu. „Also gut! Dann such ich ihn eben alleine. Aber ich sage euch, dass ihr was verpassen werdet“, antwortet Timmi. Dann geht er los. Er rennt in eine kleine Gasse, die aussieht, wie die neben der alten Bäckerei in seiner Zeit. Nur eins hat sich verändert. Neben dem kaputten Gebäude stehen mehrere Kisten, die bis zum Rand hin mit alten Sachen gefüllt sind. Tim nähert sich vorsichtig dem Plunder. Plötzlich raschelt es in einem Gebüsch und ein Roboter springt raus. Das Teil sieht aus, als wenn es aus den Sachen der Kisten gebaut wurde. Es verfolgt Timmi, der gerade dabei ist, sich auf dem Dach der Bäckerei in Sicherheit zu bringen. „Puh! Gerade noch einmal Glück gehabt“, denkt er.

Der Junge schaut sich um. Er entdeckt einen Schornstein, der wahrscheinlich in der Blütezeit des Ladens als Rauchabzug für die Brote verwendet wurde. „Wenn dort was rausgehen konnte, dann kann man bestimmt auch den Kamin als Eingang benutzen“, flüstert er leise. Tim quetscht sich langsam durch das Bauwerk. Nach zwei oder drei Minuten berührt Timmi endlich den Boden. „Na sie mal einer an, wen haben wir denn da?“, fragt jemand mit einer tiefen Stimme. Unser tapfere Held erstarrt. Er wagt es nicht sich umzudrehen. „Ich habe mir gleich gedacht, dass du der Auserwählte bist. Schon seit der ersten Begegnung.“ „W… Welcher Auserwählte und wann haben wir uns jemals getroffen?“, fragt Tim. (Er ist immer noch mit dem Rücken der Person zugewannt) „Na, überleg doch mal. Die erste Begegnung war auf deinem Schulweg. Dort musste ich dein Gedächtnis für kurze Zeit löschen, da ich gucken wollte, ob du der Auserwählte bist. Nach der Gedächtnislöscherei stand es fest, dass du der …. du weißt schon bist. Trotzdem wollte ich auf nur mal sicher gehen und habe dich und deine Klasse noch einmal zum schweigen gebracht. Die zweite Begegnung war in der alten Bäckerei neben dem Lid…“ Timmi unterbricht ihn. „Was, du hast uns entführt Jahangir!“, ruft er mit erschrockenem Gesicht.

Aha! Jahangir ist also ein Magier. Trotzdem will ich wissen warum Tim der Auserwählte ist. Wenn ihr das wissen wollt, dann lest unbedingt das nächste Kapitel!

Die Zeremonie

Lange dachten sie, Jahangir wäre ihr Feind, doch als eine hübsche junge Frau, sich als seine Schwester vorstellt, fangen die Geschwister langsam an zu begreifen. Werden sie sich als Magier taufen lassen?


Endlich dreht sich Tim um.

„Ja, du hast ganz richtig gehört. Ich habe euch entführt, da ich dich und deine Geschwister zur Zeremonie der Magier bringen sollte“, antwortet der Zauberer. „Welche Zeremonie? Und warum genau uns?“, fragt sich Timmi. „Laber nicht! Ich bringe euch jetzt zum Baum der Magier.“, spricht Jahangir mit genervter Stimme. Bevor unser „Außerwählter“ eine weitere Frage stellen kann, ist er schon an einem anderen Ort.

Tim entdeckt dort seine Familie, die sich verwirrt im Raum umschaut. „Wo sind wir denn hier gelandet?“, fragt sich Jan. Sein kleinster Bruder, Alex zupft ihm am Ärmel. Doch er reagiert nicht darauf. Er sollte es aber lieber machen, denn ein paar Sekunden später fliegt ein großer, weißer Eisphoenix durch den großen, alten und holen Baum. Er landet vor unseren Helden auf dem Boden. Und dann verwandelt er sich in eine wunderschöne junge Frau mit weißen Haaren. „Seit gegrüßt liebe Außerwählte“, sagt sie mit kühler Stimme, „ich habe meinen Bruder Jahangir schicken lassen um euch zu holen, damit ich euch als neue Magiern taufen kann. Ihr habt ihn bestimmt schon richtig kennengelernt und habt wahrscheinlich auch herausgefunden, das er seine Stimme gerne verstellt und einen ziemlich eigenwilligen Charakter hat. Wie dem auch sei. Nun möchte ich euch bitten, nach vorne zu dem Taufbecken zu gehen. Und mein Name ist übrigens Melissa.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, gehen unsere Freunde, einer nach dem anderen, zum Becken und lassen sich von Melissa mit dem verzauberten Brunnenwasser zu neuen Magiern taufen. Danach kriegen sie noch jeder einen langen Zauberstock mit einer magischen Kugel drinnen und einen Umhang.

Als die Fünf sich von dem Schock erholt hatten und sich alles in Ruhe von Melissa erklärt bekommen hatten, probieren sie ihren neuen Umhang aus. „Schaut mal! Ich kann zaubern!“, sagen Alex und Lucy fast gleichzeitig. Ein violetter Strahl, kommt aus dem Zauberstab. Er rast auf Melissa zu, doch sie wehrt ihn mit einem eisigen Schutzschild ab, der aus ihren nackten Händen kommt. „Ihr müsst noch viel lernen. Noch sehr viel“, spricht sie mit einem ruhigen Ton.

Oha! Die Geschwister sind jetzt also Zauberer, wie Jahangir und diese eine, die sich in einen Eisphoenix verwandeln kann. Jetzt wissen wir auf jeden Fall schon mehr!

Die Magierschule

Die Magierschule! So wird die Ausbildung zum Magier genannt. Aber werden die Geschwister wirklich so stark im Zaubern werden, wie Melissa es ist?


Plötzlich kommt ein pechschwarzer Rabe aus dem Himmel geschossen. Er ist mit schwarzem Feuer umgeben und landet neben Melissa. Tim weiß, dass das Jahangir ist. So ist es auch. Ein paar Sekunden später beginnt er mit der Verwandlung, die genau so cool aussieht, wie die von seiner großen Schwester. Heraus kommt ein mittelgroßer Junge, der gerade überhaupt nicht wie ein Inder aussieht.

„Der da hat die Leute verletzt!“, petzt die kleine Lucy. „Ist das so?“, fragt Melissa böse!, „Naja! Zum Glück ist ja gerade noch einmal alles gut gegangen. Jetzt sollten wir uns aber um euer Training kümmern. Ich empfehle euch dafür die Magierschule. Dort könnt ihr verschiede Zauber lernen und die Lehrerin bin übrigens ich!“ Timmi und seine Geschwister antworten alle gleichzeitig: „Wir würden liebend gern zaubern lernen. Nur leider müssen wir auch irgendwann zurück in unsere Zeit kommen, aber ein paar Stunden können wir mit Sicherheit noch bleiben.“ „Wir werden schon noch eine Lösung finden“, meint Melissa. Doch nun folgt mir bitte.

Als wenn unsere Zukunftsreisemagier Roboter wären, die nur auf ihren Besitzer hören, folgen sie ihrer neuen Lehrerin. Die sechs kommen an einem Bienennest vorbei, an einem unterirdischen See mit Bäumen und an Zimmern, die bestimmt für die Kinder gedacht waren, die eine Einverständiserklärung ihrer Eltern hatten. Tim ärgert es, dass sie nicht die Erlaubnis ihrer Erziehungsberechtigten haben. Trotzdem will er sich den schönsten Tag seines Lebens nicht davon vermiesen.

Als sie an einem Raum angekommen sind, der von Melissa geöffnet wird, sieht man ganz große Augen. Überall liegen Zauberbücher rum und es riecht nach einer Menge Spaß. Kein Wunder, dass man da aussieht wie ein Hund, der zum ersten mal Weihnachten feiert. Tim holt sofort seinen Zauberstab raus und seine Geschwister machen es ihm nach. Sie lernen von ihrer Lehrerin den Schild-Zauber, den Teleportier-Zauber und noch viel mehr. Und so vergeht die Zeit, bis es schon sieben Uhr Abends ist.

Melissa fängt an sich zu verwandeln und sagt: „Kommt, steigt auf! Es wird Zeit, dass ihr nach Hause kommt. Ich werde euch auch jeden Tag Unterricht geben, indem ihr einfach drei mal Vektor ruft. Dann komme ich so schnell wie möglich angeflogen.“ Die Geschwister befolgen sofort Melissas Anweisung. Und so fliegt ein Eisphoenix, mit fünf Kindern auf dem Rücken, in den Sternenhimmel. „Ruht euch ein bisschen aus, der Flug zum Stern Sirius könnte ein bisschen dauern. Dort müssen wir landen, damit ich mit Hilfe des Sternes, den Vergangenheitszauber ausprobieren kann. Und keine Angst, ich werde uns mit meiner Magie schützen“, spricht Melissa. Um Punkt Mitternacht landen sie auf dem Himmelskörper. Melissa führt den Zauber aus und findet sich in einer großen Familienwohnung wieder. Sie ladet dort ihr Gepäck ab und verschwindet wieder in dem klaren Nachthimmel.