Es sollte ein ganz normaler Museumsbesuch werden, der sich dann aber für Maja in eine Achterbahn der Gefühle verwandelte. Eine übernatürliche Kraft scheint über sie herrschen zu wollen, welche jeden ihrer Schritte geplant zu haben schien.
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Brian ist ein junger Autor, der sich nichts sehnlicher wünscht als echte Fans. Als er dann einen Brief von einem vermeidlich Fan bekommt, kann er es nicht fassen. Jedoch nimmt sein großer Tag eine überraschende Wendung, die sich niemand hätte erdenken können.
Krizlkritzl machte es, als ich gerade dabei war, Ideen für meine neue Geschichte herauszusuchen. Ich zerbrach mir schon seit Tagen den Kopf darüber, ob der Hund lieber sterben sollte, oder nicht. Ich mein, ich persönlich wäre ja lieber dafür, dass er stirbt, da Cindy dann zusätzlich zu den Schulden bei dem Bäcker, auch noch welche beim Tierbestatter dazubekommt. Aber was würden meine wenigen Fans, die eigentlich nur aus den Eichhörnchen im Park bestehen, dazu sagen? „So komm ich doch echt nicht weiter!“ Wütend zerknüllte ich das Blatt in meinen Händen und warf es im hohen Bogen in den Papiereimer, der schon so voll von verworfenen Ideen war, dass das verformte Blatt, einfach wieder hinuter auf den Boden kullerte. Ich wollte gerade das nächste Blatt nehmen, um weiter zu verzweifeln, doch da fiel mein Blick auf einen schwarzen, unauffälligen Stempel, der auf einen Brief, inmitten meiner Papiersammlung tronte. Ich stutzte. War es etwa Fanpost, meine aller erste? Mit rasendem Herzen und zitternden Finger öffnete ich langsam den Brief. Zum Vorschein kam ein kleiner Zettel, mit nur einem jämmerlichen Satz drauf. Enttäuscht las ich ihn vor. Wenn das Fanpost war, dann fehlte es demjenigen eindeutig an Krativität. „Erscheine heute Nacht, um Punkt 12, an der großen Eiche im Pelham Bay Park. Gezeichnet G.K.“ las ich laut vor. Langsam kroch doch noch ein Stückchen Hoffnung, in mir auf. Vielleicht war derjenige ja tatsächlich ein Fan von mir, wollte aber persönlich mit mir reden und … ich lächelte. Das was er mir überreichen wollte, war bestimmt ein Paket, mit allerlei coolen Sachen. Ich konnte es kaum erwarten und warf mich, voller Vorfreude auf mein weiches Bett. Vier Stunden, hatte ich jetzt Zeit zum schlafen, bevor ich meinem ersten, richtigen Fan gegenüberstand.
Mein Wecker klingelte um zehn vor zwölf. Voller Euphorie sprang ich aus den Federn, hinein in Jeans und T-Shirt. Ich war sogar so gespannt auf meinen Fan, dass ich glatt vergaß, dass meine Schwester und meine Eltern schliefen. Leider fiel mir das erst auf, als ich schon die halbe Treppe hinunter gepoltert bin. Ich hörte, wie im Schlafzimmer das Licht anging, und die schweren Schritte meines Vaters, sich langsam der Tür näherten. Wenn er herausfand, dass sein Sohn nachts heimlich in der Wohnung herum spukt, würde ich mindestens für ein halbes Jahr Hausarrest bekommen und ich könnte mein kleines Fantreffen vergessen. Langsam schlich ich die Treppe hinunter. Ich musste nur ins Treppenhaus gelangen, denn von dort aus, konnte er mich nicht erwischen. Seine besten Tage sind eben auch schon lange gezählt.
„Wer ist da?“ Ich beobachtete, wie mein Vater einen Baseballschläger, der an der Wand hing, nahm und jetzt damit auf seine Handfläche einschlug. „Wusstest du, du mieser Einbrecher, dass ich mal zu den Top-Spielern im Baseball zählte? Wenn nein, dann wirst du es jetzt auf jeden Fall erfahren. Zur Demonstration, fuchtelte er mit seinem Schläger in der Luft herum. Dabei nahm er aber auch leider eine Vase mit, die nun krachend zu Boden fiel. Wie schon gesagt, er ist eben schon lange aus der Übung. „Schatz, was ist denn das für ein Lärm? „Meine Mutter war gerade aufgewacht. Verschlafen quälte sie sich aus dem Bett. „Miriam, hier ist irgend ein Einbrecher, in unserer Wohnung, aber keine Sorge, ich regel das schon. Mit lauten Stampfen, schritt er zur Treppe, gerade als ich mich im Wohnzimmer verstecken wollte, hörte ich die genervten Rufe meiner älteren Schwester Patricia. „Dad? Was geht hier vor sich?“ Scheiße, dachte ich. Patricia war leider nicht auf den Kopf gefallen wie meine Eltern, um es mal freundlich auszudrücken. Sie würde einfach eins und eins zusammenzählen und tada, dabei käme ein Wort bei raus. Nämlich Brian. Ich fasste all meinen Mut zusammen und nutzte den Moment, wo Mum und Dad mit meiner Schwester beschäftigt waren. Ich sprintete zur Tür drückte sie auf und war in Null Kommer Nix, schon im Treppenhaus. Erleichtert ließ ich mich auf den Boden sinkten und atmete tief durch. Doch dann fiel mir wieder ein, weshalb ich das ganze eigentlich durchmachte. Energisch schaute ich auf meine Uhr. Ich hatte nur noch eine Minute Zeit, bis Mitternacht. Niemals würde ich es bis dann in den Park schaffen. Doch, du schaffst das Brian, redete ich mir selber ein. Ich schüttelte mich noch einmal, um alle negativen Emotionen aus mir raus zu bekommen und sprintete dann los. Ich kann nicht erklären, wie ich es geschafft habe, in so kurzer Zeit, eine so krasse Distanz zurück zu legen. Ich mein, ich war schon immer gut in Sprinten, aber so gut? Um Punkt Mitternacht erreichte ich die große Eiche, wo bereits eine Gestalt auf mich wartete. Doch irgendwie, sah sie alles andere als nach einem Fan von mir aus.
„Ich habe dich schon erwartet.“ Eine Mädchenstimme ertönte in meinen Ohren. „Bist du ein Fan von mir?“ fragte ich vorsichtig, wobei ich eine Bordsteinkante vergaß und mit voller Wucht auf meinem Gesicht landete. „Autsch!“ stöhnte ich, mit einem Haufen Dreck im Mund. Schnell spuckte ich alles wieder aus und stand mit ekelverzertem Gesicht auf. Nun blickte ich, das erste mal in das Gesicht, von meinem angeblichen Fan, der sich aber dann schließlich doch nicht, als einer herausgestellt hat.
Das Mädchen wirkte hübsch, auf ihre eigene Art. Sie hatte lange, schwarze Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. In ihrem bleichen, aber gleichzeitig wunderschönem Gesicht, nahm ein Schmetterlingstatoo, den oberen Bereich ihrer Wange ein. Ihre Augen wirkten kalt, aber gleichzeitig liebevoll. Eine schwer zu beschreibende Mischung. Ich war so fasziniert von ihr, dass ich gar nicht merkte, wie ihre Hand, sich langsam meiner Brust näherte. Ich bekam erst davon Wind, als ich einen eiskalten Schauer spürte, der durch meinen gesamten Körper verlief. „Ich möchte dir noch eines mitteilen, bevor du dein altes Leben hinter dir lassen musst.“ Das Mädchen wirkte so ernst, dass es mir sogar noch eisiger wurde, als es gerade eh schon war. „Missbrauche nicht deine neuen Kräfte, wenn du sie bekommen wirst. Es wird wichtigeres zu tun geben, wenn die Bedrohung erst einmal eingetroffen ist.“ Mit diesen Worten, mit denen ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts anfangen konnte, wurde alles schwarz vor meinen Augen.
Mit einem schrillen Piepen im Ohr, wachte ich benommen auf. Mein Kopf schmerzte und meine Gliedmaßen waren wie gelehmt. Vorsichtig öffnete ich die Augen. Doch als ich das getan hatte, glaubte ich immer noch ohnmächtig zu sein. Ich war auf einer tropischen Insel, mit feinsten Sandstrand, warte … nein, ich war doch in den Bergen, oder in der Stadt? Ich konnte diesen Ort einfach nicht beschreiben, da es unmöglich war, sich alles innerhalb von ein paar Sekunden einzuprägen, bevor sich die Landschaft wieder veränderte. Plötzlich stand ich auf einer Landstraße, irgendwo zwischen Texas und New Mexico. Ich erwartete schon, dass sich die Umgebung wieder verändert, doch diesmal passierte nichts. Verwirrt schaute ich mich um, doch ich entdeckte nichts außer Wüste, Wüste und noch mehr Wüste. Doch was war dass?
Ein heller Blitz schoss an mir vorbei, sodass ich mir die Augen zukneifen musste, um nicht geblendet zu werden. „Du kannst die Augen wieder aufmachen.“ Eine warme, tiefe Stimme erhellte die Dunkelheit, die ich zu sehen bekam, als ich die Augen wieder öffnete. Erst sah ich eine Person, zwar verschwommen, aber trotzdem deutlich. Es war so, als würde mein Gehirn die wenigen Informationen die es bekam, in ein Gesamtbild umwandeln. Die Gestalt war in ein weißes Samtkleid gehüllt, das sanft im lauen Wind wehte. Das Gesicht war rein und von einem hellbräunlichen Bart umhüllt. Was mir aber besonders auffiel waren die Augen der Person, die stolz in der Sonne glitzerten. Zuerst hatten sie die Farbe Gold, doch dann wurden sie langsam silbern und anschließend hellblau. Doch nun veränderten sich nicht nur die Augen, sondern das gesamte Gesicht der Gestalt. Mal war es das von einer Frau und ein andermal das eines Kindes. Auch der Körper und die Kleidung verwandelten sich nun ebenfalls. Manchmal schien der Körper nur so vor Muskeln zu platzen, doch ein ander mal wiederum sah die Person schwach und alt aus. Nun konnte ich auch wieder alles klar sehen. „Wer bist du?“ fragte ich verängstigt. „Nun wirkte die Person in jeder Gestalt traurig und erschöpft. „Ich habe schon lange keine Identität mehr.“ Diesmal war es eine hohe Frauenstimme. Der Gestaltenwandler schaute, mit einem leeren Gesichtsausdruck durch mich hindurch. Nun begann die Umgebung sich auch wieder langsam zu verändern. „Man nannte mich Alexandrius. Ich war ein stadtbekannter Philosph im alten Rom, bevor ich eines Tages …“
Der gerade Mann, machte eine kurze Pause, atmete tief durch und begann dann weiter zu erzählen. Es war nicht leicht Alexandrius zuzuhören, da ich viel zu faszieniert von der gestaltändernen Person war. Doch dann packte mich doch noch die Neugier und ich versuchte mich, so gut es geht, auf das was die Frau, nein der Mann zu sagen hatte zu konzentrieren.
„… eines Tages beschloss das Schicksaal, mein gesamtes Leben zu verändern, in dem es mich diesen einen Fehler machen ließ, Wein von dieser Hexe zu trinken. Danach war mein Leben nicht mehr lebenswert.“ Bemitleidend starrte ich auf den Boden, der nun der einer antiken Stadt zu sein schien. „Und wieso hast du mich hierhergeholt?“ fragte ich Alexandrius. „Ich habe diese Entscheidung nicht getroffen.“ antwortete er, immer noch traurig und ohne jegliche Lebensfreude. „Wer denn?“ wollte ich wissen. „Das Mädchen, von vorhin?“ „Nein.“ Der Gestaltenwandler seufzte. „Das war nur der Tod.“ „Der Was?!“ In meinem Gesicht stand pures entsetzen. „Der Geist des Todes, um genau zu sein. Im Körper dieses Mädchens,“ antwortete Alexandrius, so als ob das hier alles für ihn selbstverständlich war. Wahrscheinlich war es das auch.
„Also war das nur ein dummer Geist, der gerade mit mir gesprochen hat?“ Noch mehr Entsetzen kam in mir hoch. „Nein, das Mädchen hat immer noch die volle Kontrolle über ihren Körper. Jedoch hat sie nun verschiedene Pflichten zu erfüllen, wie zum Beispiel die Außerwählten zu finden, damit die Geister in ihren Körper schlüpfen können.“ „Die Außerwählten?“
Wahrscheinlich kam ich mit dieser dummen Fragerei ziemlich dämlich rüber, doch Alexandrius beantwortete sie ruhig und gelassen. „Die Außerwählten bestehen aus fünf Personen, jede für einen anderen Geist. Den des Todes, den der Kreation, also meiner, den des Lebens, den der Zerstörung und den der Zeit. Alle 1.000 Jahre suchen sich die Geister einen neuen Körper, um das Universum in Takt zu halten.“
„Aber das alte Rom ging doch schon viel eher unter.“ fiel mir auf. „Das ist richtig, jedoch wurde ich schon vor 2.000 Jahren von der Hexe verflucht, einmal zum ewigen Leben und einmal zu etwas Unbekanntem, von dem ich erst 1.000 Jahre später erfuhr.“ „Aber warum ich?“ fragte ich panisch, da sich Alexandrius Stimme immer weiter von mir zu entfernen schien und auch die Umgebung, war wieder die Wüstenstraße in Texas.
Der Geist der Kreation, behielt nun ebenfalls seine Origianalgestalt, die immer kleiner wurde, bevor er sich wieder in einen Blitz verwandelte. „Das wirst du schon früh genug erfahren,“ waren die letzten Worte, die ich hörte, bevor ich wieder ohnmächtig wurde. Ich wachte auf einem weichen Untergrund auf und dachte, ich läge in meinem flauschigen Bett im Appartment meines Dads, in New York, doch ich war falsch. Ich lag auf einem grasbedeckten Hügel, fernweg von meiner geliebten Heimatstadt. Doch war ich das wirklich?

Sie ist Schauspielerin im Pariser Theater. Eine der besten sogar. Als Beatrice jedoch, während einer Vorstellung, eine unangenehme Kälte, welche vom Publikum ausgeht, empfindet muss sie ihr Leben selber in die Hand nehmen.
„Beatrice, worauf wartest du? Die Vorstellung beginnt in fünf Minuten!“ rief meine Mutter aufgeregt. „Warten Sie bitte noch eine Minute Madame Petit, wir sind jeden Moment fertig,“ antwortete meine Maskenbildnerin, Mademoiselle Richard, die aufgrund des Zeitdrucks ihren Pinsel immer schneller schwang, weshalb er kurz abrutschte und dirket in meinem Auge landete. „Autsch!“ stöhnte ich laut. „Oh, Verzeiung junge Mademoiselle. Ich verspreche, es wird nicht wieder vorkommen.“ „Schon gut“ widersprach ich. „Nun folgen Sie aber bitte Ihrer Mutter auf die Bühne. Es fängt gleich an.“ Mit einem Besen scheuchte mich meine Maskenbildnerin, runter von meinem Sessel hinauf auf die Bühne. „Du schaffst das!“ Ich entdeckte meine Mutter, die mir aufgeregt zuwinkte. Hinter dem Vorhang hörte ich die abschließenden Worte meines großen Bruders Tom und den lauten Applaus des Publikums. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich mit lauten Herzklopfen die Bühne betrat.
Stille. Alle Augen waren auf mich gerichtet. 2.000 um genau zu sein. Ich spürte, wie das Blut in meinen Adern gefror. Doch es war nicht allein die Angst, die diese unmenschliche Kälte erzeugte. Nein, da war noch etwas anderes. Etwas, nun ja … magisches. Ich hörte das erste Räuspern im Publikum. Auch meine Mutter schien bemerkt zu haben, dass irgend etwas los war.
„Oh, warum bin ich nur so allein.“ flüsterte sie mir nervös zu, doch mein Text wollte mir einfach nicht einfallen. Ich bemerkte, wie der Vorhang langsam zuging und mein Bruder rauf auf die Bühne ging, um das Publikum zu unterhalten, bis ich mich wieder gefasst habe. Plötzlich fiel mein Blick auf eine in schwarz gehüllte Frau, die erst langsam, doch dann immer schneller auf mich zuging. Zumindest vermutete ich, dass sie zu mir wollte. Denn ich spürte, dass die Kälte von der Frau ausging. Da war ich mir ganz sicher. Als sie die Bühne betrat, stieg Panik in mir auf. Ich stürzte hinter den Vorhang, der nun schon fast ganz geschlossen war und rannte. Ich wusste nicht warum und wohin, aber ich tat es. Die Frau schien mir unheimlich zu sein. Fast schon angsteinflößend.
Mein Herz pochte, meine Adern gefroren immer mehr zu Eis. Im Hintergrund hörte ich die fragenden Stimmen meiner Mutter und Mademoiselle Richard, doch das war mir egal. Ich wollte einfach so weit weg wie möglich weg von dieser Hexe. Ich stürzte hinaus in den eisigen Winter Parises, der mich eigentlich zum Eisblock hätte gefrieren sollen, doch von der Frau ging eine so enorme Kälte aus, dass es mir hier draussen eigentlich schon fast vorkam wie Hochsommer. Panisch warf ich einen Blick nach hinten. Die Frau holte immer mehr auf, es fehlten nur noch wenige Meter, bis sie mich erreicht hattte. Erst zehn, dann fünf, dann zwei und dann hatte sie mich schließlich.
Für einen kurzen Augenblick dachte ich, sie hätte mir ein Messer aus purem Eis in meine Brust gerammt. So fühlte es sich zumindest an, als sie mich auf den Boden presste. „Keine Angst, ich tue dir nichts,“ flüsterte die Frau, mit einer Stimme, die gar nicht zu meinen ersten Eindrücken von ihr passte. Sie war warm und weich und die … eines Mädchens? Als sie die Kapuze hinunterzog, bestätigten sich meine Überlegungen. Vor mir saß ein, ungefähr fünfzehn-jähriges Mädchen, dass freundlich lächelte. „Wer bist du?“ fragte ich, zwar immer noch nervös, aber dennoch deutlich ruhiger als zuvor. „Dafür bleibt jetzt keine Zeit, ich muss zum nächsten Auserwählten reisen. Du erfährst alles, bei meinem Kollegen.“ „Kollege …?“ wollte ich fragen, doch ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn dieses mal rammte das Mädchen wirklich etwas in meine Brust. Zwar kein Messer, aber dennoch etwas mindestens genau so schmerzhaftes. Dann fiel ich auch schon in Ohnmacht.
Ein Gewirr aus Stimmen, weckte mich aus meiner Ohnmacht. Benommen kam ich zu mir. Mein Schädel brummte so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste. „Wo bin ich?“ fragte ich leicht verwirrt. „Im Schloss Versailles, junge Dame,“ antwortete eine sanfte Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die Augen der mit Abstand schönsten Frau, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ihre Haare lagen perfekt, ihre Haut makellos. Die Augen der Frau trugen die Farbe der Karibik. Ihr rotes Kleid war lang und elegant und leuchtete so hell, dass ich mir fast die Augen zuhalten musste, um nicht geblendet zu werden. „Wer bist du?“ waren die einzigen Worte, die ich zustande brachte. „Meine Wenigkeit tut nichts zur Sache.“ erklärte die Frau. „Nein, ich bin unwichtig. Das was mich wirklich ausmacht, ist das was in mir lebt. „Ach ja?“ fragte ich etwas perplex. „Was ist es denn?“ „Das wirst du schon noch erfahren,“ entgegnete die Schönheit in Person, während sie sich gerade ein großes Glas Champagner aus einer goldenen Flasche einschüttete. Ich wechselte das Thema. „Aber wieso bin ich denn überhaupt hi…“
Ehe ich den Satz zu Ende sprechen konnte, rempelte mich jemand von hinten an. „Hey, pass doch auf!“ rief er genervt, obwohl er es ja war, der mich angerempelt hat. Doch als er die mysteriöse Frau entdeckte, verstummte er urplötzlich und sah zu, dass er so schnell wie möglich von hier verschwand. „Achte nicht auf ihn.“ meinte die Frau. „Das sind alles minderwertige Geschöpfe, die ich nur erschaffen habe, damit ich nicht so alleine bin. Es kann hier manchmal ziemlich langweilig werden, weißt du?“ Sie muss die Verwirrrung in meinem Gesicht erkannt haben, denn sie fügte noch hastig hinzu. „Das wirst du auch noch alles irgendwann erfahren.“ Ich rollte mit den Augen.
Wie nervig kann eine einzige Frau bitte sein, dachte ich, doch schnell fiel mir wieder die Frage ein, die ich stellen wollte, als der Junge mich plötzlich angerempelt hat. „Aber wieso …“ setzte ich an, doch die Nervige, so habe ich beschlossen, sie ab jetzt zu nennen, hob schnell die Hand. „Das soll dir jemand anderes erklären. Ich muss los!“ Ehe sie ihren Satz überhaupt beenden konnte, verschwand sie hastig, in der riesigen Menschenmenge und ließ mich allein zurück. „Was für eine komische Verrückte!“ dachte ich laut.
„Ähm, dass solltest du lieber nicht sagen.“ Erschrocken drehte ich mich um. Dort stand doch tatsächlich der Junge, der mich vor fünf Minuten noch fast umgehauen hatte und dann auch noch meinte, dass das meine Schuld wäre. „Ich bin gespannt was du zu sagen hast.“ erwiderte ich, fast schon zickig. Er seufzte. „Tut mir leid, was ich gerade eben zu dir gesagt habe. Ich weiß selber, dass das nicht nett war. Doch fast 1.000 Jahre am selben Ort zu verweilen, kann manchmal ganz schön ätzend sein, weißt du?“ Verwirrt schaute ich ihn an. Ich muss dabei ziemlich dämlich ausgesehen haben, doch das war mir egal. Ich wollte jetzt wissen, was hier vor sich ging. Der Junge lächelte bei meinem Anblick. „Ich glaube ich bin dir eine Erklärung schuldig.“ meinte er, während er sich ein Glas Sekt einschüttete. „Willst du auch etwas?“ bot der Junge an, doch ich lehnte dankbar ab. „Nein, danke. Ich trinke nicht.“ Nach etwa einer Minute unangenehmen Schweigens, stellte ich mich endlich vor. „Ich bin übrigens Beatrice,“ sagte ich.
„Markus,“ entgegnete der Junge. „Freut mich, aber wolltest du mir nicht eigentlich was erzählen?“ erinnerte ich ihn. „Auja, richtig!“ fiel es ihm plötzlich wieder ein. „Also, es war so: Vor Anbeginn der Zeit, formten sich fünf Geister aus der Kraft des Universums. Diese Geister, waren für das Entstehen von einfach allem was wir kennen und lieben verantwortlich. Sie erschufen aus dem Nichts, in weniger als einer Sekunde, ein riesiges Etwas, das wir als Universum kennen. Der Geist der Kreation erschuf Planeten, Sonnensysteme und so weiter. Der der Zeit war dafür verantwortlich, dass alles weiter läuft und gedeit. Dann gab es noch den Geist der Zerstörung, der mit der Zeit Platz für neues schaffte, den des Todes und den des Lebens. Doch vor ungefähr 5.000 Jahren, nahm das Nichts wieder seinen ursprünglichen Platz ein. Ganze Galaxien mussten sterben. Mit allen Mitteln versuchten die fünf Geister es aufzuhalten, doch das Nichts war einfach zu mächtig. Es nahm in wenigen Tagen fast einviertel des gesammten Universums ein. Um den Rest zu schützen, verbannten sich die Geister selbst in fünf Körper auf der Erde. Dies verursachte zwar, dass das Nichts deutlich langsamer Platz einnahm, doch so konnte es dennoch nicht ganz gestoppt werden. Alle 1.000 Jahre nehmen die Geister neue Körper ein, um an frische Energie zu kommen.“
Markus machte eine lange Spannungspause. „Und ich denke, diesmal hat es dich erwischt.“
Mir stockte der Atem. Millionen von Fragen flogen durch meinen Kopf. Warum ich, wollte ich gerade fragen, doch auf einmal kam ich mir so komisch vor. So … benommen. Langsam taumelte ich nach hinten. „Wie wird mir?“ stammelte ich. „Oh nein. Es geht los!“ hörte ich Markus rufen. Doch seine und alle anderen Stimmen, kamen mir immer weiter entfernt vor, bis ich plötzlich ganz ohnmächtig wurde.
Ich wachte in meinem flauschigen Bett auf. Alles schien nur ein Traum zu gewesen sein. Das dachte ich zumindest, bis ich bemerkte, wie etwas haariges auf meiner Wange herum spazierte. Kreischend sprang ich aus dem Bett. Eine Spinne plumpste dumpf auf mein Kopfkissen, wo sich bereits seine Kumpels zu tummeln schienen, denn in meinem gesammten Zimmer krabbelten hunderte von Spinnen und anderer ekliger Tiere die Wände rauf und runter und … ist das dort etwa mein Hamster, den ich vor sieben Jahren ausVersehen zerdrückt habe?