Geschichten, die Flügel verleihen

Kategorie: Monster (Seite 1 von 3)

Der Schrottplatz

Louis ist ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Problemen. Das war er zumindest, bis er auf diesen Schrottplatz gestoßen ist.


Mein Bruder Jacob und ich kamen gerade aus dem Unterricht in die Pause, als ein muskulöser Junge, ungefähr zwei Jahre älter als ich, auf uns zukam. Hinter ihm liefen seine Freunde her. Ich erkannte ihn sofort. Es war Jake. Er hielt sich für den coolsten der Schule, nur weil sein Vater Anwalt ist und seine Mutter Model. Er wohnt nur ein paar Blöcke neben uns und seine Eltern besitzen ein ziemlich luxuriöses Anwesen. „Hey ihr da!“ rief Jake uns zu. „Ihr habt mich doch heute morgen in der Schule angerämpelt. Dort waren leider zu viele Lehrer aber jetzt kann ich endlich mit euch fertig werden.“ In langsamen Schritten gingen er und seine Kumpanen auf uns zu.“Schnell Louis. Lass uns von hier verschwinden.“ rief mein Bruder mir zu und wir rannten aus dem Schulgelände raus. Jake’s Gang hinterher. „Lasst sie nicht entkommen.“ rief er seinen Freunden zu. Sie kamen uns immer näher, bis wir an einem alten Schrottplatz ankamen.

„D-Das ist der alte Schrottplatz von diesem verrückten Willi!“ sprach einer der Gang mit einer ängstlichen Stimme, welche ich nicht von ihm erwartet hätte. Dann machten sie, dass sie wegkamen. Selbst Jake rannte, als ob ein Killer hinter ihm her wäre. Als ich zu Jacob sagen wollte, dass wir besser auch von diesem Ort verschwinden sollten, da sah ich, dass er schon längst über den Zaun geklettert war und gerade ein altes Auto begutachtet. „Jacob!“ rief ich. „Komm sofort wieder hier her.“ Doch er hörte nicht auf mich. Ich beschloss, auch über den Zaun zu klettern um ihn zu holen. Als ich es endlich geschafft hatte und gerade meinen Bruder am Arm packen wollte, um ihn hier wegzuziehen, da sah ich das Unmögliche. Fünft Hände ragten aus dem Schrott. Eine davon packte Jacob am Bein und schien ihn mit in den Schrott zu ziehen. „Jacob!“ schrie ich entsetzt. Ich zog an seinem Arm so feste ich konnte, bis die Hand ihn loslies.

Mitlerweile waren die Kreaturen aus dem Schrott gekrabelt und mir blieb der Mund offen stehen. Ich erblickte fünft Zombies, mit einer ungesund aussehenden Hautfarbe, welche mich mit feurigroten Augen anstarrten. Ich war zu geschockt um irgendetwas unternehmen zu können, doch mein Bruder schien sich schnell vom Schock erholt zu haben. Er griff nach einer verrosteten Türklinke und schlug damit einen Zombie auf den Schädel. Dieser war für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt, doch er erholte sich schnell und schien noch wütender zu sein. Jacob war jetzt von mehreren Zombies umgeben. Er hatte keine Chance. Wütend schlug mein Bruder mit der Türklinke um sich.

Die Kreaturen trugen ihn in ein altes Haus rein. Wahrscheinlich gehörte es mal diesem Willi. Als ich es endlich aus der Schockstarre rausgeschafft hatte, waren Jacob und die Zombies schon verschwunden. Ich lief in die Hütte, aber dort erblickte ich nichts weiter als ein paar flackernde Lampen, die an der Decke baumelten, und ein altes Blatt Papier, welches zusammengerollt auf einem morschen Tisch tronte. Vorsichtig nahm ich das Blatt und faltete es auf. Ich erkannte eine Schatzkarte.

Unten erblickte ich den Satz: Am Ende deiner Reise findest du das wertvollste auf dieser Erde. Eine Art Schnitzeljagd schien das hier also zu sein. Plötlich griff eine Hand nach der Karte. Die Andere packte meinen Mund. Ich versuchte nach Hilfe zu rufen, doch ich konnte nicht. Aus meinem Mund kam bloß ein „Mmmmmpf!“ Auf einmal wurde alles schwarz vor meinen Augen.

Der Hafen

Louis und seine neue Weggefährtin Clara, machen sich auf die Suche, nach dem verschollenen Jacob. Dabei stoßen sie jedoch auf erschreckende Informationen, die nicht ohne Konsequenzen bleiben dürfen.


Als ich wieder aufwachte hörte ich einen Song. Wahrscheinlich Heavy Metal. Sehen konnte ich bisher noch nicht so viel, da diser Raum nur schwach beleuchtet war. Trotzdem blickte ich mich um und erschrak. In der Ecke der kleinen Holzhütte stand ein Wesen. Es funkelte mich mit hellen Augen an. „Aaaah! Hilfe! Der alte Willi!“ schrie ich mit heiserer Stimme. Plötzlich kam die Kreatur mit schweren Schritten auf mich zu. Ich befürchtete schon das Schlimmste, doch so langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich erblickte ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter. Sie hatte lange braune Haare und braune Augen. Sie war einen halben Kopf kleiner als ich und trug einen Rock und eine schwarze Bluse. Das Mädchen kaute angestrengt an einem Kaugummi, welches nach Pfefferminze roch. In ihrer Hand lag ein Baseballschläger, der ein Gesicht bekommen hatte, welches ziemlich grimmig schaute. „Warum hast du mich entführt?“ fragte ich, als sie mich von meinen Fesseln befreite. „Sei froh das ich dich entführt habe“ erwiderte sie.

„Wieso sollte ich froh sein. Ich war gerade dabei, meinen Bruder zu finden und habe diese Schatzkarte gefunden, welche du mir geklaut hast. Also gib sie mir wieder zurück!“ Ich zeigte mit meinem Finger auf eine alte Papierrolle, welche auf einem Tisch thronte. „Nein! Du warst es, der sie mir geklaut hat! Denn ich war hier als erstes. Und außerdem, wenn ich dich nicht mitgenommen hätte, wärst du von den Zobies entführt worden. Aber bitte, ich kann dich auch gerne wieder zu ihnen schicken. Das ist kein Problem!“ schrie sie wütend. „Du kannst mir aber auch gerne bei der Schatzsuche helfen. Na, was ist dir lieber, he?“ Ich schwieg für einen kleinen Augenblick, doch dann antwortete ich endlich: „Dann helfe ich dir lieber, wenn du mir hilfst, meinen Bruder zu finden!“ Das Mädchen schien für einen kurzen Augenblick zu überlegen, doch dann sagte sie „abgemacht.“

Sie schnappte sich die Karte und machierte ohne ein weiteres Wort zu sagen nach draußen. Mittlerwile war es schon dunkel geworden. Die letzten Menschen rannten noch schnell hin und her um ihre letzten Besorgungen zu erledigen. „Wenn wir deinen Bruder finden wollen, suchen wir am besten im alten Hafen von Miami nach. Dort tummeln sich die meisten Zombies rum. Vielleicht haben wir ja Glück und dort sind auch unsere mit deinem Bruder. Mein Name ist übrigends Clara,“ sagte sie schließlich. „Louis“ antwortete ich steif. Ich konnte immer noch nicht glauben, was ich heute gesehen hatte. Zombies kamen aus dem Schrott geklettert und haben meinen Bruder entführt.

Das klang einfach nur verrückt. Inzwischen hatten wir schon die Dünen der Ostküste Miamis erreicht. Von hier aus konnte man gut den verschmutzten Hafen erkennen. Im letzten Jahrhundert wurde der Ort still gelegt, da dort angeblich gruselige Kreaturen entdeckt wurden. Nun waren wir schon an der Tür des Gebäudes angelangt. Mit einem heftigem Tritt trat Clara die Tür ein. „Komisch. Normalerwise tummeln sich hier die Monster haufenweise.“ Wir schauten uns im Raum um und entdeckten eine Gestalt am Boden. Ich erkannte sie sofort. „Jacob!“ schrie ich und rannte ihm entgegen, Clara hinterher. „Zombies, Oga, mitschleppen!“ rief er aufgebracht.

Clara und ich schauten uns an. Was hatte das zu bedeuten?

Das U-Boot

Als die drei Freunde den Hafen genauer unter die Lupe nehmen, stoßen sie auf ein altes U-Boot, dass von nun an ihr Treuer Gefährte sein wird.


Wir drückten meinen aufgebrachten Bruder auf einem morschen Stuhl in einer Ecke des Gebäudes. Er schien immer noch erschrocken zu sein. Zumindest sagten das seine offen stehenden Augen.

„Sag uns jetzt was du gesehen hast!“ drängte Clara meinen Bruder. „D-Diese Zombies, sie haben mich in diese Hütte verscleppt. Plötlich kam eine riesen g-große Gestalt auf uns zu. E-Er sah so aus wie ein Oga aus meinem Lieblingscomic. Ich konnte mich gerade noch so unter einem T-Tisch verstecken. Ungefähr drei Zombies hat er mitgenommen. D-Die Anderen konnten fliehen“ stotterte Jacob. „Konntest du sonst noch etwas erkennen. Zum Beispiel wie der Oga sich wegbewegt hat?“ fragte Clara. „N-Nein leider nicht“ antwortete mein Bruder, noch immer völlig unter Schock.

„Okay. Dann widmen wir uns jetzt am Besten der Schatzsuche.“ sprach Clara entschlossen. „Welche Schatzsuche?“ fragte Jacob irritiert. „Und wer bist du eigentlich.“ Mitlerweile wirkte er nicht mehr erschrocken sondern eher neugierig. „Sie heißt Clara und hat mich entführt,“ erklärte ich ihm. „Wie oft soll ich das dir eigentlich noch sagen!? Ich habe dich nur entführt, da du sonst von den Zombies auch mitgeschleppt worden wärst!“ entgegnete Clara wütend, wobei sie demonstrativ ihren Baseballschläger durch die Luft schleuderte. „Und was hat es jetzt mit dieser Schatzsuche auf sich?“ fragte Jacob wieder mit großem Interesse. „Ich habe eine alte Schriftrolle in dieser Hütte vorhin gefunden, wo draufsteht, dass man am Ende seiner Reise das Wertvollste auf dieser Erde finden wird,“ antwortete ich. „Uuuund sie hat sie mir geklaut,“ fügte ich hinzu, während ich mit meinem Finger auf Clara zeigte, welche gleich vor Wut zu explodieren schien. „ICH SAGTE DOCH SCHON, DASS ICH ALS ERSTE IN DIESER HÜTTE WAR!“ Sie schlug mit ihrem Schläger ein Fenster ein, neben dem eine Möwe genistet hatte. Das Tier flog aufgebracht und empört davon. Jacob und ich mussten Clara an beiden Armen festhalten, damit sie nicht den ganzen Hafen zerstörte.

Wenn das überhaupt noch möglich war. Ich hatte mich ein bisschen genauer hier umgesehen. Jeder Quadratzentimeter war mit Graffiti besprüht. Jede Stelle des Bodens war mit Blättern übersäht und eine Wand besaß sogar ein riesiges Loch. Als sich Clara endlich zu beruhigen schien, marschierte sie mit schnellen Schritten in den Keller des Gebäudes. „Lass uns schauen ob hier etwas zu finden ist, womit wir übers Meer reisen können.“ sagte sie. „Das scheint nämlich ein Teil des Weges zum Schatz zu sein.“ Meer!? Hatte ich das gerade richtig gehört!? Ich kann doch gar nicht schwimmen, dachte ich, wollte es aber nicht sagen. Clara schien schon aufgebracht genug zu sein. Und außerdem wusste davon noch nicht einmal Jacob. Anstatt zum Schwimmuntericht zu gehen, spielte ich füher immer lieber draußen im Wald. Deswegen war mir diese Geschichte auch sehr peinlich. „Dort vorne scheint etwas zu sein.“ rief Clara aufgeregt.

Sie schlug die aus der Decke schauenden Kabel weg und bahnte uns so den Weg frei. Einmal hätte sie beinahe Jacobs Kopf getroffen, doch er konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken. „Hey, pass doch mal auf!“ sagte er empört zu ihr. Nun konnten wir erkennen, was Clara gefunden hatte. Ein riesiges U-Boot-artiges Ding ragte aus einem Becken. Clara kletterte entschlossen rein und forderte uns auf ihr zu folgen. „Kommt, oder wollt ihr schwimmen?“ fragte sie scherzhaft.

Das Innere des U-Boots war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aus jeder Ecke schauten Kabel raus und Wasser flutete den Boden. „Dann lass mal schauen wie wir das gute Ding starten.“ sprach Clara voller Vorfreude. Ich nickte nur mit blassem Gesicht.

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