Geschichten, die Flügel verleihen

Kategorie: Monster (Seite 2 von 3)

Das Meer

Als sie das U-Boot endlich zum starten brachten, passierte Louis das schlimmste was er sich überhaupt nur hätte vorstellen können. Wer kann ihn nun noch retten?


Clara fing als erstes mit einem großen roten Knopf an. Als sie ihn drückte, startete das U-Boot nicht wie erwartet, sondern wir hörten einen lauten Knall, außerhalb des Gefährts. „Was war das denn?“ fragte Clara irritiert. Dabei schaute sie abwechselt zu Jacob und mir rüber.

Mein Bruder schien darauf keine Antwort zu finden und auch ich war ratlos. „Am Besten wir schauen mal nach draußen.“ sagte ich schließlich und öffnete die Tür, welche sich mit einem lauten Knirschen öffnete. „Die müsste aber dringend mal geölt werden“ stellte Jacob fest. Wir schauten uns draußen um und erschraken. „Das laute Geräusch war wohl eine Kanone“ sprach Clara. Sie schien dabei gelassen und interessiert zu sein, was man von mir nicht gerade behaupten könnte.

Wer könnte das schon, wenn vor ein paar Minuten noch eine Garagentür dort stand, wo jetzt ein riesiges Loch war. Wir stiegen wieder ins U-Boot. Diesmal drückte Clara den richtigen Knopf und das Gefährt startete mit einem lauten Brüllen des Motors. „Juhu! Los geht die Fahrt!“ rief sie aufgeregt. Ich jedoch, fühlte mich gar nicht wohl und entschuldigte mich, damit ich mich in eines der Hinterräume verziehen konnte.

Ich lies mich auf einem kaputten Bett nieder, welches sofort zusammenkrachte, als ich mich müde und erschöpft fallen lies. Ich hörte von meinem Bruder ein schwaches „Alles gut?“ Ich nickte nur und schlief ein. Ich wurde von einem eigenartigen Geräusch geweckt. Es hörte sich nach einem Kauen an. Es war aber viel zu laut, so das es nicht zu einem Menschen gehören konnte. Mit einem Auge beobachtete ich, wie ein komisches Wesen an etwas rumkaute. Es sah aus … es sah aus … Wie ein Pyrania mit Beinen! Ich war hellwach und schappte mir mein Kopfkissen und schlug auf das Wesen ein. Doch es biss sich herzhaft an meiner Waffe fest, so das es zu einem Tauziehen kam. Nun konnte ich auch erkennen, worauf der Pyrania gebissen hatte. Es war ein wichtiges Kabel, welches für die Steuerung des Schiffes zuständig war.

Mein Vater hatte mir in der sechsten Klasse ein Buch über U-Boote gekauft. Nun konnte ich mein Wissen anwenden. Ich vergaß das Monster, welches sich bereits an dem nächsten Kabel zu schaffen machte, und rannte, so schnell ich konnte ins Kontrollzentrum. „Leute, Leute! Ein Pyrania auf Beinen hat ein wichtiges Kabel durchbissen, welches für die Steuerung des U-Bootes zuständig ist. Wir könnten jeden Moment sinken und nicht mehr hochkommen!“ schrie ich aufgebracht.

„Was sagst du da, ein Pyrania auf Beinen?“ fragte Clara interresiert aber auch nervös. Sie wusste, dass sie jetzt keine langen Predigen halten konnte und wartete auf mein Komando. Clara schien zu wissen, dass ich mich mit U-Booten auskenne und vertraute mir. „Das Monster könnte noch mehr Kabel durchtrennen,“ rief ich. „Am besten schnappen wir uns ein Beiboot und verschwinden von hier.“

„Ähm, da gibt es nur ein kleines Problem.“ stellte Jacob fest. „Wir haben kein Beiboot.“ „Aber wir können ja schwimmen.“ entgegnete Clara. „Wir sind nämlich auch nicht so tief und schon so gut wie am Ziel.“ Nun war ich völlig in Panik. Ich wollte gerade sagen, dass ich nicht schwimmen kann, doch meine beiden Gefährten waren schon halb im Wasser, welches man durch eine kleine Luke am Boden des U-Bootes erreichen konnte. Ich fasste all meinen Mut zusammen und sprang hinterher. Das Wasser fühlte sich schwer an meiner Kleidung an und zog mich mit nach unten. Ich wedelte panisch mit meinen Armen und versuchte irgendwie nach oben zu gelangen. Langsam ging mir auch der Sauerstoff aus und meine Bewegungen wurden langsamer.

Meine Augen schlossen sich und mein Puls senkte sich. Ich konnte kaum mehr was sehen und mich nicht mehr bewegen. Ich wusste, dass es vorbei war mit mir. Doch plötzlich spürte ich, wie sich ein Arm um meinen Körper schloss. Ich spürte, wie sich lange Haare an meinem Gesicht festklebten. Und ich spürte, wie alles schwarz vor meinen Augen wurde.

Das Gefängnis

Louis stellte sich den Empfang seiner Freunde, nachdem er in Ohnmacht gefallen war, ganz anders vor. Wie sollten sie aus dem Gefängnis fliehen können und wer will mit ihnen reden?


„Wach auf Louis…“, „wach auf!“ Ich kam ganz benommen zu mir. Mir brummte der Kopf und ich sah alles sehr verschwommen. Trotzdem konnte ich erkennen, dass ich nicht im U-Boot war. Ich lag auch nicht in meinem kuscheligen Bett und habe alles geträumt. Sondern ich saß auf einem kalten, harten Steinboden. Vor mir saßen Clara und Jacob, mit einem Lächeln im Gesicht.

„Was ist passiert?“ fragte ich benommen. „Ich habe dich vor dem ertrinken gerettet und würde jetzt gerne erfahren, warum zum Teufel, du uns nicht gefolgt bist,“ antwortete Clara. Noch immer wusste ich nicht wo wir waren. Doch darauf schien sich schnell eine Antwort zu finden, denn mein Bruder fügte noch hinzu: „Das würde ich auch gerne erfahren. Aber falls du dich fragst wo wir sind, dann kann ich dir nur sagen, dass wir am Strand von Monsterkriegern erwischt wurden. So erschöpft wie wir waren, besonders Clara nehme ich an, konnten wir uns nicht verteigen und wurden hier eingesperrt.“ „Was sind jetzt Monsterkrieger?“ fragte ich. Mittlerweile kam ich mir, wegen der ganzen Fragerei, ziemlich blöd vor. „Monster, die von einem Monsterfänger dazu beauftragt wurden, den Menschen zu schaden. Genau so einen Monsterkrieger sind wir auch im U-Boot begegnet. Der Pyrania wurde also dazu beauftragt, unser U-Boot lahm zu legen. Und falls du jetzt fragen willst, was ein Monsterfänger ist: Ein Monsterfänger, bringt Monster auf vielen verschiedenen Varianten auf seine Seite und beauftragt sie, den Menschen zu schaden. Das kann viele verschiedene Gründe haben. Meistens sind die Monsterfänger Menschen. Und jetzt verrat uns endlich, warum du uns nicht gefolgt bist!“ forderte Clara mich auf.

Völlig überrumpelt von den ganzen Informationen gab ich zu, dass ich nicht schwimmen konnte. Ich gab auch zu, dass ich früher lieber draußen im Wald gespielt habe, anstatt zum Schwimmunterricht zu gehen. Und ich bedankte mich bei Clara, dass sie mich vor dem Ertrinken gerettet hat. Ich bemerkte, wie Jacob mit der Hand vor dem Mund über mich lachte. Wütend schickte ich ihm einen hasserfüllten Blick zu.

Plötzlich stand eine große, dürre Gestalt an unserer Zellentür. Ich vemutete, dass es sich dabei um einen Kobold hadelte, wie ich ihn aus Jacobs Comics kannte. Zumindest erklärte das die dunkelgrüne Hautfarbe und die langen, spitzen Ohren. „Ihr bekommt Besuch!“ sprach der Kobold mit einer hohen, knartschenen Stimme. Erst jetzt bemerkte ich die Gestalt in seiner Hand.

Es war ein breitgebauter, kräftiger Junge. Es war Jake! Er schien kurz davor zu sein, gleich loszuheulen. Das Monster warf meinen Erzfeind im Hohen Boden in die Zelle und schloss hinter uns die Zellentür zu. Daraufhin verschwand es, fröhlich trällernd.

„Wer ist das?“ fragte Clara irritiert. „Das ist Jake. Ein mieser Typ aus unserer Schule,“ erklärte mein Bruder ihr mit einem ekeligen Blick auf Jake. „Ich habe mich verändert! Bitte, bitte holt mich jetzt hier raus!“ heulte dieser los.

Anscheinend war er nicht der mutige Junge, wie er immer in der Schule protzte, sondern ein richtiger Schisser. Doch dann fiel sein Blick auf Clara und er schien sich nun überraschend schnell vom Schock erholt zu haben und richtete sich auf, um mit seinen Muskeln zu protzen. „Und wer ist diese Schönheit hier?“ flirtete er los. Clara machte einen ekelerfüllten Blick. „Das ist Clara.“ erklärte ich ihm. „Und nun erklär uns endlich wie du hier gelandet bist!“ drängte Jacob ihn.

„Als ich vom Schrottplatz flüchtete … Ähm, ich meine natürlich, als ich vom Schrottplatz heldenhaft flüchtete, wurde ich von so einem komischen, fetten, grünen Typen geschnappt. Er hat mich dann hier hin verschleppt.“ Auf einmal öffnete sich die Tür. Der Koblod von vorhin stand da. Diesmal brachte er aber kein neues Opfer mit. „Der Boss will mit euch sprechen!“ sagte er. Auf meinem Körper bildete sich Gänsehaut.

Die Flucht

Monster! Das ist der erste Gedanke den Louis kommt, als er in den riesigen Thronsaal der Festung geführt wird. Doch sie sind nicht das einzige erschreckende in diesem Raum.


Das Monster führte uns einen dunklen Gang endlang. An den Wänden hingen uralte Gemälde, von verschiedensten Personen. Einer besaß einen krummen Schnurbart und ein anderer wiederum hatte einen langem Vollbart. Am Ende des Ganges, standen zwei Wachen an einem über fünf Meter hohem Tor. Sie waren von derselben Spezies, wie unser Gefängniswärter.

„Ich lass euch hier allein. Und stellt bloß keinen Unsinn an, sonst gibt es zu Weihnachten nur Kohle.“ Der Kobold verabschiedete sich mit einem Lachen, welches mich zum Zittern brachte.

Die Wachen öffneten das Tor, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Das was ich erblickte, ließ mich staunen. Links und Rechts waren große Behälter mit einer grünen Flüssigkeit angebracht. Aber das, was ich in der Flüssigkeit bemerkte, ließ nicht nur mich, sondern auch meine Gefährten zusammenzucken. Dort war jeweils ein Monster eingeschlossen. Unsere drei Zombies erblickte ich auf der rechten Seite. Auf der linken Seite waren andere Monster eingeschlossen. Sie waren klein, grün, rund und vor allen Dingen hässlich. Ihre langen scharfen Zähne ragten aus ihren fetten Mäulern. Ihre Arme und Beine waren so klein und krumm, dass sie mit ihnen locker einen Berg herunterrollen könnten. „Das sind Gnome.“ flüssterte mir Clara zu. „Na, was sagt ihr zu meinem Meisterwerk?“ sprach eine eiskalte Stimme. Erst jetzt bemekte ich die Gestalt in der Mitte. Sie saß auf einem riesigen Thron und war anscheinend schon uralt, denn ihre Falten quollen ihr schon förmlich aus dem Gesicht.

Neben dieser Person stand ein drei Meter großes Monster, welches mich mit faulen Zähnen, fies anlächelte. Ein Blick zu Jacob und Jake verriet mir, dass es sich dabei um den Oga handelte, der die beiden entführt hatte. Auf dem Schoß des Bosses, lag der Pyrania, welcher für die Versenkung unseres U-Bootes verantwortlich war. Er schlief brav, während ihn die Person sanft streichelte. „Aber ich bin ja schließlich nicht da, um mit euch ein Kafeekränzchen zu veranstalten,“ sprach die Gestalt auf dem Thron weiter. „Na los! Verratet mir, Willi dem größten Monsterfänger des Jahrhunderts, wie stark euer Militär ist und vor allen Dingen ob ihr ein paar besondere Monsterchen für mich gefunden habt.“ „Willi? Der Willi vom Schrottplatz?“ fragte Jacob interessiert. Nach diesem Satz schien Jake nun endgültig auszuflippen.

Er schrie um Hilfe und rannte panisch in Richtung Ausgang, doch die Wachen ließen ihn nicht durch und schoben Jake wieder zu uns. „Ja, der Willi.“ sprach der Monsterfänger gelangweilt. „Doch die Menschen haben mich früher schon oft genug gepiesakt, so dass ich jetzt endlich Rache nehmen will, indem ich alle Monster, die mein Ogachen für mich auftreibt, in diesen Behälter stecke, so dass sie dann auf meine Seite wechseln.“

„Ich hab doch gesagt, dass es viele verschiedene Varianten gibt, die Monster zu zähmen.“ erklärte mir Clara. „RUHE!“ schrie Willi plötzlich aufgebracht. „Erzählt mir nun endlich alles über das Militär und die Monster Miamis!“ „Niemals!“ entgegnete ihm Clara mit einem eisernen Blick. Wir anderen konnten nicht glauben, dass sie ihm nicht gehorchte. „Dann sehe ich wohl keine andere Möglichkeit als euch zu KÖPFEN!“

Der Monsterfänger war nun endgültig an seinem Limmit und hetzte die Wachen auf uns. „Schnell, durch das Fenster!“ rief Clara uns zu, während sie mit ihrem Baseballschläger eines der buntverzierten Fenster zerstörte. Wir anderen sprangen mutig hinterher und landeten auf einem Dach. Von da aus rannten wir immer weiter, bis wir eine Brücke erreichten, die das Hauptschloss mit einem Turm verbindet. „Oh nein. Da kommen noch weitere!“ stellte mein Bruder fest.

Tatsächlich sprinteten drei Kobolde auf uns zu. „Lasst sie nicht entkommen!“ rief einer von ihnen seinen Kumpels zu. Nun waren wir endlich am Turm angelangt. Ich kickte einen zusammengerollten Gnom von der Brücke, der uns im Weg war. Wütend zeigte er uns seine scharfen Vorderzähne. „Dort vorne scheinen Drachen zu sein!“ sprach Clara zu uns.

Wir fragten nicht nach, sondern folgten ihr auf Schritt und Tritt. Die Wachen hinterher. Nun konnte ich die Kraturen auch erkennen. Sie sahen so aus, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Sie besaßen lange, breite Flügel und einen langen, großen Köper. Einer von ihnen war blau, der andere grün.

„Louis und Jake fligen mit den Blauen. Jacob und ich mit dem Grünen.“ befahl uns Clara. „Aber ich dachte, die Monster hören nur auf ihren Besitzer?“ fragte ich irritiert. „Drachen nicht,“ erklärte sie mir.

Als wir in die Lüfte abhoben bemerkte ich, dass Jake enttäuscht zu sein schien, dass er nicht mit Clara mitfliegen durte. Ich schaute nach hinten und sah die Kobolde wütend fluchen. „Yeah! Wir haben es geschafft!“ rief ich fröhlich. Tja, das dachte ich zumindest.

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