Als sie das U-Boot endlich zum starten brachten, passierte Louis das schlimmste was er sich überhaupt nur hätte vorstellen können. Wer kann ihn nun noch retten?
Clara fing als erstes mit einem großen roten Knopf an. Als sie ihn drückte, startete das U-Boot nicht wie erwartet, sondern wir hörten einen lauten Knall, außerhalb des Gefährts. „Was war das denn?“ fragte Clara irritiert. Dabei schaute sie abwechselt zu Jacob und mir rüber.
Mein Bruder schien darauf keine Antwort zu finden und auch ich war ratlos. „Am Besten wir schauen mal nach draußen.“ sagte ich schließlich und öffnete die Tür, welche sich mit einem lauten Knirschen öffnete. „Die müsste aber dringend mal geölt werden“ stellte Jacob fest. Wir schauten uns draußen um und erschraken. „Das laute Geräusch war wohl eine Kanone“ sprach Clara. Sie schien dabei gelassen und interessiert zu sein, was man von mir nicht gerade behaupten könnte.
Wer könnte das schon, wenn vor ein paar Minuten noch eine Garagentür dort stand, wo jetzt ein riesiges Loch war. Wir stiegen wieder ins U-Boot. Diesmal drückte Clara den richtigen Knopf und das Gefährt startete mit einem lauten Brüllen des Motors. „Juhu! Los geht die Fahrt!“ rief sie aufgeregt. Ich jedoch, fühlte mich gar nicht wohl und entschuldigte mich, damit ich mich in eines der Hinterräume verziehen konnte.
Ich lies mich auf einem kaputten Bett nieder, welches sofort zusammenkrachte, als ich mich müde und erschöpft fallen lies. Ich hörte von meinem Bruder ein schwaches „Alles gut?“ Ich nickte nur und schlief ein. Ich wurde von einem eigenartigen Geräusch geweckt. Es hörte sich nach einem Kauen an. Es war aber viel zu laut, so das es nicht zu einem Menschen gehören konnte. Mit einem Auge beobachtete ich, wie ein komisches Wesen an etwas rumkaute. Es sah aus … es sah aus … Wie ein Pyrania mit Beinen! Ich war hellwach und schappte mir mein Kopfkissen und schlug auf das Wesen ein. Doch es biss sich herzhaft an meiner Waffe fest, so das es zu einem Tauziehen kam. Nun konnte ich auch erkennen, worauf der Pyrania gebissen hatte. Es war ein wichtiges Kabel, welches für die Steuerung des Schiffes zuständig war.
Mein Vater hatte mir in der sechsten Klasse ein Buch über U-Boote gekauft. Nun konnte ich mein Wissen anwenden. Ich vergaß das Monster, welches sich bereits an dem nächsten Kabel zu schaffen machte, und rannte, so schnell ich konnte ins Kontrollzentrum. „Leute, Leute! Ein Pyrania auf Beinen hat ein wichtiges Kabel durchbissen, welches für die Steuerung des U-Bootes zuständig ist. Wir könnten jeden Moment sinken und nicht mehr hochkommen!“ schrie ich aufgebracht.
„Was sagst du da, ein Pyrania auf Beinen?“ fragte Clara interresiert aber auch nervös. Sie wusste, dass sie jetzt keine langen Predigen halten konnte und wartete auf mein Komando. Clara schien zu wissen, dass ich mich mit U-Booten auskenne und vertraute mir. „Das Monster könnte noch mehr Kabel durchtrennen,“ rief ich. „Am besten schnappen wir uns ein Beiboot und verschwinden von hier.“
„Ähm, da gibt es nur ein kleines Problem.“ stellte Jacob fest. „Wir haben kein Beiboot.“ „Aber wir können ja schwimmen.“ entgegnete Clara. „Wir sind nämlich auch nicht so tief und schon so gut wie am Ziel.“ Nun war ich völlig in Panik. Ich wollte gerade sagen, dass ich nicht schwimmen kann, doch meine beiden Gefährten waren schon halb im Wasser, welches man durch eine kleine Luke am Boden des U-Bootes erreichen konnte. Ich fasste all meinen Mut zusammen und sprang hinterher. Das Wasser fühlte sich schwer an meiner Kleidung an und zog mich mit nach unten. Ich wedelte panisch mit meinen Armen und versuchte irgendwie nach oben zu gelangen. Langsam ging mir auch der Sauerstoff aus und meine Bewegungen wurden langsamer.
Meine Augen schlossen sich und mein Puls senkte sich. Ich konnte kaum mehr was sehen und mich nicht mehr bewegen. Ich wusste, dass es vorbei war mit mir. Doch plötzlich spürte ich, wie sich ein Arm um meinen Körper schloss. Ich spürte, wie sich lange Haare an meinem Gesicht festklebten. Und ich spürte, wie alles schwarz vor meinen Augen wurde.