Geschichten, die Flügel verleihen

Kategorie: Monster (Seite 3 von 3)

Die Villa

Eine neue Weggefährtin offenbart sich, als die vier Freunde in eine verlassene Villa fliegen. Doch ihr Geheimnis bleibt für unsere Helden noch immer unentdeckt.


Mitlerweile flogen wir schon über zwei Stunden. Am Anfang war alles noch sehr aufregend, aber danach wurde es einfach nur langweilig. „Hmm, die Karte zeigt, dass wir bald da sein müssten,“ stellte Clara fest. „Welche Karte?“ fragte Jake in Gedanken versunken. „Du kommst erst jetzt darauf mich zu fragen?“ sagte Clara empört. „Weißt du überhaupt worum es hier geht? Ich halte diese Karte schon über zwei Stunden und du hast sie nicht einmal bemerkt?“ „D-Doch h-habe ich,“ antwortete er eingeschüchtert.“ „Aber wenn du es jetzt wirklich wissen möchtest, auf dieser Karte steht geschrieben, dass man am Ende seiner Reise das Wertvollste auf dieser Welt finden wird. Außerdem ist hier noch versteckt eine kleine Schatzkarte ingezeichnet.“ entgegnete ihm Clara. Nach diesen Worten, war Jake so enttäuscht, dass er einem fast leidtun konnte.

„Nun hört mal endlich auf zu streiten, dort vorne seh ich eine Villa.“ rief Jacob plötzlich. Wir anderen schauten auf und entdeckten ein riesiges Haus auf einer kleinen Insel der Bahamas.

„Aber das gibt es ja nicht! Das ist das Ferienhaus meiner Eltern!“ erklärte uns Jake. Anscheinend hatte er sich von den Worten Claras, nun langsam wieder erholt. „S-Seid ihr sicher, dass hier das Ziel ist?“ Clara schielte auf die Karte. „Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier sein muss.“ Mein ehemaliger Rivale schluckte. Wir flogen im Steilflug nach unten und landeten perfekt vor dem Gebäude. Es besaß fünf Stockwerke und viele Balkone. Im Garten erblickten wir sogar einen riesigen Pool. „Das ist also das Ferienhaus deiner Eltern?“ fragte mein Bruder ungläubig.

„Ja.“ antwortete Jake steif. „Sie benutzen es aber schon lange nicht mehr, da sie seit einem Jahr eines in Norwegen besitzen. Dort verbringen sie auch die meiste Zeit des Jahres. Wenn sie mal nach Hause kommen, dann mit Sicherheit nicht, um mich zu besuchen, sondern um irgendwas Geschäftliches zu erledigen. Ich bin ihnen völlig egal. Das einzige was sie für mich getan haben, ist dass sie ein Kindermädchen für mich engagiert haben. Das Problem ist nur, dass es sich nicht um mich kümmert und ich alles selber erledigen muss.“

Traurig schaute Jake auf dem Boden. Das alles wusste ich nicht über ihn. Vielleicht ist er ja nur deshalb so gemein. Aus mir kam bloß ein schwaches „Oh“ raus. „Ähm, ich will eure Trauer ja nur ungern unterbrechen, aber unsere Drachen sind weg,“ sagte Jacob auf einmal. Und Tatsächlich, als ich mich umdrehte, waren dort keine Drachen mehr, sondern nur ein paar Brandspuren. „Ich sagte doch, Drachen hören auf niemanden,“ sprach Clara gelassen. Aber auch ihr merkte man an, dass sie nervös war. „Nun sollten wir uns aber mal wirklich der Schatzsuche widmen,“ sagte sie entschlossen. „Jacob und Jake suchen den Garten ab. Louis und ich das Haus.“ „Hat wer zufällig einen Schlüssel?“ fragte ich ironisch gemeint.

Clara wollte sich gerade bereit machen, ein Fenster zu zerstören, doch Jake hielt sie auf. „Warte!“ rief er. „Ich habe einen Schlüssel!“ „Woher hast du den denn?“ fragte Clara verwirrt. „Von meinen Eltern gestohlen,“ gestand er und warf ihn mir zu.

Von innen sah es wundervoll aus. Der Boden war aus edlen Mamor. Jedes Möbelstück war bis zum Hochglanz poliert. Kein einziges Anzeichen von Staub war zu erkennen. „Nicht schlecht, dafür das hier mindestens ein Jahr lang nichts los war,“ stellte mein Bruder fest und schaute dabei Jake an. Sein Blick verriet mir, dass er auch keine Ahnung hatte, warum es hier so sauber war.

„Keinen Schritt weiter! Ich bin bewaffnet!“ rief plötzlich eine Stimme durch den Raum. Meine Nackenhaare sträubten sich und meine Arme sprangen instinktiv in die Höhe. Langsam drehte ich mich um und erblickte bestimmt nicht das, was ich erwartet hatte. Vor mir stand eine hübsche, junge Frau. Sie besaß blonde, achsellange Haare. Ihr Köper war schmal und ihre Haut makellos. In ihrer Hand lag ein Pfannenwender und auf ihrem Kopf thronte ein Kochtopf. Beide Küchengeräte waren ebenfalls auf hochglanz poliert.

„Was macht ihr hier?“ fragte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Wir wollen bestimmt nichts Böses. Wir haben nur eine Schatzkarte gefunden und wollten diesen Schatz finden, welcher sich hier in diesem Haus befinden soll,“ antwortete Clara. Auch in ihrer Stimme lag ein klar erkennbares Zittern, welches ich noch nicht von ihr kannte. „Den Schatz wollt ihr?“ wiederholte die Frau. „Das könnt ihr vergessen.“ „Na schön, dann suchen wir ihn eben auf eigener Faust,“ sprach Clara. Nun wirkte sie wieder zielstrebig. „Jeder sucht wieder da weiter, wo ich es gesagt habe. Ohne die seltsame Frau zu beachten, ging sie an ihr vorbei. Ich hinterher. Wir öffneten jede einzelne Kiste und jede Schublade. Erfolglos.

Doch plötzlich rief Clara: „Ich habs gefunden.“ Alle rannten herbei und freuten sich, dass die Sucherrei nun endlich vorbei war. Wir wollten die Kiste gerade öffnen, als ich einen lauten Schrei hörte, der offensichtlich von der Frau vorhin stammte. Daraufhin sprach eine eiskalte Stimme. Sie sagte die Worte: „Nun hab ich euch endlich!“

Der Kampf

Ein erschütternder Kampf entsteht, als Willi und seine Monsterarmee in die Villa eindringen. Kann Louis es wirklich mit einem tonnenschweren Oga aufnehmen?


Ich blieb wie versteinert stehen. Die Stimme kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie nicht einordnen. Langsam drehten wir uns um und erblickten Willi. Ein Kobold hielt die fremde Frau fest und grinste dabei fies. „Lass mich los du Rüpel!“ schrie sie empört.

„Was machst du hier Willi?“ fragte Clara. Bei dem Namen Willi, machte die Frau einen erschrockenen Gesichtsausdruck. Es schien fast so, als ob sie ihn kennen würde. „Was ich hier mache? Ist das nicht offensichtlich? Ihr seid mir, Willi dem größten Monsterfänger des Jahrhunderts, entkommen. Und niemand, wirklich niemand entkommt mir, ohne dabei zu sterben,“ antwortete der Monsterfänger mit einem verstörenden Lächeln im Gesicht. „WACHEN!“

Nun kamen immer mehr Monster in die Villa gestürmt. Die meisten davon waren Kobolde, aber ich erkannte auch noch andere Arten, wie zum Beispiel Zombies, oder die hässligen Gnome. Auch der drei Meter große Oga, war dabei. Alle zusammen stürmten mit gezückten Waffen auf uns zu. Viele besaßen Schwerter, aber ich sah auch Monster mit Keulen oder Speeren. „Wir haben keine Chance! Das sind zu viele!“ stellte Jacob fest. Er musste richtig gegen den Lärm der lauten Kampfschreie ankämpfen. Ein Speer flog um Haaresbreite an seinem Kopf vorbei.

Auch ich musste gegen das erste Monster antreten. Es war ein Kobold, mit einem Schwert. Er holte gerade zum Schlag aus und ich bereitete mich schon darauf vor, mich gleich zu dunken, auch wenn das schwer sein dürfte. Ich hatte aber Glück, denn kurze Zeit später, sah ich, wie ein anderes Schwert den Magen des Monsters durchborte. Der Kobold fiel zu Boden.

Es war Clara, welche sich meinen Gegner vorgeknöpft hatte. „Hier, sein Schwert,“ rief sie mir zu und warf mir die Waffe entgegen. Danach war ich auch schon wieder auf mich alleine gestellt, denn ein paar Gnome belagerten nun Clara. Einer davon bemerkte mich und rollte auf mich zu, doch ich konnte ihn problemlos mit meinen Füßen wegtreten. Dabei traf ich ungewollt einen Speer, der wohl einen Zombie gehörte und lenkte ihn somit von seinem Ziel ab, welches in dem Moment wohl Jake war. Dankend lächelte der mir zu.

Als ich zu meinem Bruder rüberblickte, erkannte ich, dass er von einem andren Zombie belestigt wurde, welcher gerade grinsend mit seiner Keule ausholte. „Hey! Das ist mein Bruder!“ rief ich ihm zu und durchborte mit meinem Schwert seine Brust. Keuchend lies er sich auf dem Boden nieder. „Danke!“ sagte mein Bruder. Für einen Moment lang, schien es so, als ob wir schon so gut wie gewonnen hätten. Besonders Clara war uns eine große Hilfe. Sie kämpfte mutig gegen jeden Gegener, der ihr begegnete. „Zack!“ und „Nimm das!“ rief sie oft dabei. Außerdem wurden es immer weniger Monster.

Doch dann fiel mein Blick auf den Oga, welcher den ganzen Kampf lang, sich an einer Säule angelehnt hatte. Aber nun, schien er sich dazu entschieden zu haben, endlich anzugreifen. Sein erstes Opfer schien die fremde Frau zu sein, welche für den Kampf an einen montierten Kleiderständer gefesselt worden war. Wütend versuchte sie sich zu befreien, ohne Erfolg. Das Monster kam immer näher und die Frau wurde immer nervöser. Ich blickte zu meinen Weggefährten, aber sie schienen noch mit den anderen Monstern beschäftigt zu sein und haben von den übrigen Geschehen wahrscheinlich noch nichts mitbekommen. Ich spannte all meine Muskeln an und sammelte all den Mut den ich besaß. „Ich muss da jetzt alleine durch,“ sagte ich mir. „Hey Großer! Warum legst du dich nicht mit einem Gegner auf deinem Kaliber an?“ fragte ich mutig. Der Oga, drehte sich verwirrt um. Als er mich erkannte lachte er. Er lachte so laut, dass die Gläser auf den Tischen angefangen haben zu vibrieren.

Das Monster musste sich sogar vor lachen auf den Boden schmeißen. Diesen Moment nutzte ich aus. Ich sprang im hohen Bogen und Schnitt dem Oga sogar eine kleine Wunde in seinen Rücken. Nun schien er sich endlich von dem Lachkrampf erholt zu haben und richtete sich auf. Jetzt wo er vor mir stand, wirkte er noch gigantischer. Seine Waffe war eine Keule, welche er wütend in der Luft herum schleuderte. Ich startete meinen ersten Angriff und rutschte zwischen den mächtigen Beinen des Ogas. Ich schnitt ihm eine fette Wunde an seine Wade. Nun noch wütender, zielte er mit seiner Waffe auf mich. Dabei traf er aber nicht mich, sondern ein paar Vasen. „Oh nein! Die schönen Blumen!“ hörte ich die Frau stöhnen, während der Oga seinen nächsten Angriff starte. Diesmal traf er auch. Ich verspürte einen brennenden Schmerz und Blut strömte aus meinen Arm.

Mit dieser Kreatur war echt nicht zu spaßen. Ich holte mit meinem Schwert aus, aber das Monster wehrte den Schlag problemlos ab. Nun entstand ein richtiger Fechtkampf zwischen uns. Es hätte sicher noch lange so weiter gehen können, aber ich wusste, dass ich es jetzt beenden musste. Ich schritt zur Seite. Dabei kassierte ich den nächsten Volltreffer, diesmal in meiner Hüfte. Ich sammelte meine letzte Kraft, sprang auf die Bestie zu und stach zu. Mit einem letzten, wutendbrannten Schrei, brach der Oga in sich zusammen. Ich hatte es geschafft! Müde, erschöpt und vor lauter Schmerz, kniete ich auf dem Boden nieder. Meine Freunde rannten herbei. Anscheinend waren die übrigen Monster besiegt, auch Willi machte sich fluchend, wieder auf den Weg zu seiner Festung. „Louis! Louis! Du bist ja verletzt!“ stellte Clara fest.

Jacob streichelte mich beruhigend und sogar Jake, machte einen besorgten Gesichtsausdruck. „Wir müssen dich sofort ins Krankenhaus bringen!“ rief Clara aufgebracht. Die Anderen, stimmten ihr zu. „Ich weiß eine bessere Lösung.“ hörte ich plötzlich. Es kam von der fremden Frau. „Was willst du denn machen?“ fragte mein Bruder verwirrt. „Lasst mich einfach dran,“ erklärte sie. Erwartungsvoll ließen meine Freunde sie vorbei. Langsam streckte sie ihre Hände auf meine Brust, ihre Augen schlossen sich. Plötzlich leuchteten die Handflächen der Frau gelb auf. Mit großen Augen, beobachtete ich das weitere Geschehen. Das gelbe Leuchten breitete sich immer weiter an meinem Körper aus. Als es an meinen Wunden ankam, staunte ich nicht schlecht, als sie auf einmal verschwanden. Auch mir ging es wieder deutlich besser. Meine Retterin lies mich wieder los: „So, das wars.“

„Wer oder was bist du?“ fragte Clara verwirrt und gleichzeitig fasziniert. „Nun weiß ich, dass ich euch vertrauen kann,“ sprach die Frau mit einer beruhigenden Stimme. Sie schnappte sich einen Bikini, welcher sorgsam gefaltet auf einer Komode lag. „Wenn ihr mich eben kurz entschuldigt. Und übrigends, mein Name ist Melissa.“ Wir wollten uns gerade vorstellen, doch dann verschwand sie schon im Bad. Kurz darauf, kam sie umgezogen wieder heraus. „Kommt mit!“ forderte sie uns auf. Gehorsam folgten wir ihr. Sie schien ins Meer zu wollen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sprang Melissa hinein. Kurz darauf war dort, wo eigentlich ihre Beine sein sollten, ein langer Fischschwanz.

Der Schatz

Der Schatz enthält weder Gold, noch Silber, noch Edelsteine. Dafür aber etwas viel wertvolleres. Was mag das wohl sein?


„D-Du bist eine Meerjungfrau?“ fragte Clara verwirrt. Melissa nickte. „Aber ich dachte, die wären schon vor Jahrzenten ausgestorben.“ „Das stimmt auch. Ich bin die Letzte meiner Art,“ antwortete sie. Wir alle machten einen kannst-du-uns-das-bitte-noch-einmal-genauer-erklären-Blick. „Na schön, dann erzähle ich euch jetzt das ganze Geheimnis der Meerjungfrauen.“ sprach Melissa weiter.

„Unsere Art altert nicht. Uns gibt es schon seit Anbeginn der Zeit. Ich sehe zwar aus wie 25, bin aber eigentlich 4,5 Milliarden Jahre alt. Ich habe die Schöpfung der Erde miterlebt. Ich habe miterlebt, wie die ersten Menschen sesshaft wurden, ich habe Christis Geburt miterlebt, und, und, und. Wir wurden erschaffen, um unseren Planeten zu beschützen, mit unserer magischen Aura, welche die Menschen so weit es geht in Frieden leben lässt. Natürlich gibt es hin und wieder mal ein paar Auseinandersetzungen, das lässt sich nicht verhindern.“ Sie machte eine spannende Pause.

„Doch dann kam Willi.“ „Der Willi?“ fragte Jacob. „Ja, genau der Willi.“ antwortete Melissa. Eine Träne kullerte ihre Wange herunter. „Er hat beschlossen uns alle zu töten. Seine Armee war damals, wie heute riesig. Alle Meerjungfrauen wurden aufgesucht und getötet. Ich konnte mich gerade noch so unter einen Felsen verstecken.“ Immer mehr Tränen flossen aus den Augen der Meerjungfrau. „Aber wozu das ganze und gibt es eigentlich auch Meerjungmänner?“ fragte Jake bemitleidend. „Nein, es gibt keine Meerjungmänner und Willi hat uns alle töten lassen, damit er aus unseren Schuppen einen Trank brauen kann, welcher ihn mit Sicherheit noch locker eine Millionen Jahre, leben lässt.“ „Aber, wieso wurde dann kein Trank gebraut, welcher den Menschen Heilungskräfte verleiht, oder den Frieden mitbringt?“ fragte ich interessiert. „Wir Meerjungfrauen, speichern unsere Energie, die wir benötigen um nicht zu altern, in unseren Schuppen. Die Heilkräfte oder Friedenskräfte, sind nicht übertragbar. Aber nun zurück, zu der Geschichte von vorhin.“

Mitlerweile schien sich Melissa wieder erholt zu haben. „Als es nur noch mich gab, brach der erste Weltkrieg aus. Direkt danach, der Zweite. Meine Aura, reicht einfach nicht aus, um für Frieden zu sorgen. Dafür benötigt man schon Tausende von Meerjungfrauen, wie wir früher einmal waren. Mir war klar, dass ich mich nun für immer verstecken musste, damit wir nicht ganz aussterben. Als ich erfahren habe, dass dieses Haus stillgelegt werden soll, bin ich so gut wie zum ersten Mal an Land gegangen. Ich musste mich ersteinmal, an diese komischen, langen Dinger gewöhnen. Das dieses Haus so sauber ist, liegt daran, dass ich es einfach nicht schmutzig haben kann und einer meiner vielen Hobbys – praktischerweise – Putzen ist.“

Ich musste diese vielen Informationen erst einmal verarbeiten. 4,5 Milliarden Jahre. Diese Zahl ist einfach nur krass. „Gebt ihr mir einen neuen Bikini, dann gehe ich mich eben kurz umziehen und komme dann wieder an Land.“ beschloss schließlich Melissa. Clara ging rein und kam mit einem neuen Bikini wieder raus. Sie schmiss ihn der Meerjungfrau zu, welche sofort abtauchte. Zehn Sekunden später kam sie als Mensch wieder hoch.

„Ich gehe eben kurz ins Bad und ziehe mir wieder meine Klamotten an“ erklärte sie uns. Während wir warteten fragte Jake: „Ihre Story ist echt krass, oder?“ Wir alle stimmten zu. Als Melissa wieder aus der Villa kam, war sie gerade noch dabei, ihre Haare zu föhnen. „Ihr solltet euch jetzt besser auf den Heimweg machen. Es wird nämlich schon so langsam dunkel und ihr seht echt müde aus,“ sagte sie zu uns unter dem lauten Getöse des Föhns.

„Ähm da gibt es nur ein kleines Problem,“ erklärte Clara. „Unsere Drachen sind weg.“ Wir alle nickten. „Ach, macht euch darüber keinen Kopf. Ich habe etwas gefunden, was euch sicher nach Hause bringt.“ Gespannt folgten wir Melissa in den riesigen Garten, des Anwesens. Dort ragte aus dem Wasser … dort ragte aus dem Wasser unser kaputtes U-Boot, welches nun gar nicht mehr so kaputt aussah. Im Gegenteil. Es wurde noch besser gemacht, als wir es vorgefunden hatten und sauber war es. „Das gibt es ja nicht! Das ist unser U-Boot!“ stellte mein Bruder fest. „Euer U-Boot?“ fragte Melissa verwirrt. Wir nickten.

„Ich habe es auf einer meiner Tauchexpeditionen um diese Insel kaputt aufgefunden. Und so pingelich wie ich bin, musste ich es einfach reparieren und blitzblank putzen. Ich habe nämlich, meine Zeit gut genutzt und jedes Mechanikbuch auf dieser Welt durchgelsen. In jeder Sprache selbstverständlich.“ „Kannst du uns nicht noch begleiten und mit uns fahren?“ fragte ich erwartungsvoll. Melissa schien zu überlegen. „Na gut. Aber nur, weil du mich gerettet hast,“ sprach sie zu uns und zwinkerte dabei zu mir. Ich zwinkerte zurück. „Ach und ich heiße übrigens Louis,“ erklärte ich ihr, als wir in das Gefährt stiegen. Das sind meine Freunde Clara und Jake und das ist mein Bruder Jacob. „Freut mich, euch kennenzulernen,“ sagte Melissa und zwinkerte uns zu.

Plötzlich rannte Jacob wie verrückt raus aus dem U-Boot in die Villa. „Was ist denn mit dem los?“ fragte Jake. Ich zuckte mit den Achseln. Kurze Zeit später, kam mein Bruder, mit etwas unter dem Arm geklemmt, wieder aus dem Gebäude gesprintet. „Wir hätten doch fast das wichtigste vergessen,“ rief er uns zu. Erst als er eine kleine Holzkiste in die Höhe hält, wussten wir was er meinte.

In seiner Hand lag die Schatztruhe! Wegen dem ganzen Stress hatten wir sie schon fast vergessen. „Na da haben wir ja noch einmal Glück gehabt!“ stellte Clara glücklich fest. Wir beschlossen aber, die Truhe erst am Hafen zu öffnen. Während der Fahrt feierten wir unseren Sieg. So wie sich herausstellte, hatte unsere Meerjungfrau, viele Packungen Chips und andere Süßigkeiten hier gebunkert. Außerdem fanden wir noch ein paar Softdrinks und Partyflöten. Halt alles was man für eine geungene Party braucht. Eine Musikbox fanden wir auch noch. Während sich Clara und Melissa um die Musik stritten, kam Jake plötzlich auf mich und meinem Bruder zu.

„Es tut mir leid, dass ich euch letztens in der Pause gejagt habt. Wisst ihr, manchmal denke ich halt daran, wie es sein muss, eine glückliche Familie zu haben und werde wütend.“ „Schon gut,“ antwortete ich. „Jeder macht mal Fehler.“ Jake schaute zu Jacob rüber. Auch er stimmte mir zu.

„Land!“ rief auf einmal Claras Stimme. Und tatsächlich. Durch eine kleine Luke, konnten wir den alten Hafen Miamis erkennen. Langsam dockten wir ein. Allesamt stiegen von unserem U-Boot.

Das war mal ein gelungendes Abenteuer!, dachte ich. Ich habe viel erlebt und das allerwichtigste, ich habe neue Freunde gefunden. „Jetzt wird es aber mal Zeit, die Truhe zu öffnen,“ sagte mein Bruder voller Vorfreude. Gespannt ließen wir uns neben ihm nieder. Langsam öffnete Jacob den Deckel. In der Truhe fanden wir aber nichts weiter, als einen dreckigen, alten Spiegel. „Hmm. Vielleicht ist der Spiegel ja vergoldet,“ vermutete Jake. Clara kratzte energisch an seiner Oberfläche. „Ne, vergoldet ist er schon mal nicht,“ stellte sie fest. „Ich habs!“ rief ich plötzlich.

„Der wichtigste Schatz, sind seine Freunde und Verwandten.“

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